Marketingtricks durchschauen macht schlank

Moderne Lebensmittel, industriell hergestellt und verpackt
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2 Minuten
Astrid Kurbjuweit

Wir sind heutzutage umgeben von Angeboten. Annähernd ständig möchte uns jemand etwas verkaufen, seien es Waren, Dienstleistungen, gute Ratschläge oder, ziemlich prominent, immer wieder die verschiedensten Lebensmittel. Man kann durch keine Innenstadt gehen, ohne von einer Vielzahl von Essensangeboten umworben zu werden. Auch in den Supermärkten und Lebensmittelgeschäften gibt es nicht nur das, was man tatsächlich braucht, sondern in großem Ausmaß Snacks, Häppchen für zwischendurch, Süßigkeiten, Chips, Fertiggerichte und sonstige Angebote für die schnelle Küche, für den schnellen Happen zwischendurch. Es gibt die unterschiedlichsten Produkte, die zwar essbar sind, die aber für die Ernährung nicht wirklich sinnvoll sind. Die Industrie hat „den kleinen Hunger zwischendurch“ erfunden, damit wir meinen, wir müssten ständig irgendetwas Essbares zu uns nehmen. Dabei kann der Mensch mehrere Stunden ohne Nahrung überleben.

Für die, die etwas zweifeln, gibt es natürlich von allem auch die kalorienreduzierten, Diät-geeigneten, angeblich schlankmachenden Varianten. Zusätzlich gibt es an jeder Ecke Ratschläge und Erklärungen, was wir wie und wann essen müssten, um schlank und gesund zu bleiben oder zu werden. Wir sind umgeben von Forderungen, tu dies, kauf das, iss jenes. Es ist schwer, sich dem zu entziehen. Wer es nicht schafft, wird dick werden. Vielen ist das schon passiert.

Viele werden nur durch die Tatsache ihrer begrenzten finanziellen Mittel vor der totalen Überfütterung gerettet. Für alle ist es schwer, aus dem Überangebot die sinnvollen Alternativen herauszufinden.

Vieles, was intensiv beworben wird, ist nicht wirklich gesund, besteht im Grunde nur aus Fett und Zucker, garniert mit ein paar Zusatzstoffen, Aromen und Farbstoffen. Die Lebensmittel, die wirklich gut für eine gesunde Ernährung geeignet sind, die eben nicht dick machen, die lebensnotwendige Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten, die werden nur sehr zurückhaltend beworben, die muss man suchen, die findet man oft erst in den hintersten Ecken. Je lauter „gesund“ geschrien wird, umso sicherer kann man davon ausgehen, dass es gesündere Alternativen gibt, die auch noch viel billiger sind.

Man kann ziemlich sicher sein, dass das, was am intensivsten beworben wird, nicht das ist, was uns am meisten nützt, sondern das, was den Anbietern den größten Profit verspricht. Den größten Profit kann man anscheinend mit Industrieprodukten aus möglichst billigen, oft sogar minderwertigen Zutaten machen, während hochwertige naturbelassene Lebensmittel, die eigentlich viel gesünder wären, in der Werbung kaum vorkommen. Es wird zwar vieles als gesund und natürlich beworben, aber bei genauerem Hinsehen sind es dann doch wieder Sachen, die genau das nicht wirklich sind.

Eine Möglichkeit, den Kopf nochmal freizubekommen, sich von der Beeinflussung eben nicht beeinflussen zu lassen ist, alles das, was so intensiv beworben wird, einfach mal für eine Zeit auszusortieren und mal zu gucken, was übrigbleibt. Es bleibt eine erstaunlich große Auswahl, und wenn man sich mal einlässt auf die ungewohnten Sachen, wird man feststellen, dass man sich kostengünstig gesund und wohlschmeckend ernähren kann. Wenn man es schafft, die Werbung mal zu ignorieren.

Selbst denken, den eigenen Kopf benutzen, das ist etwas mühsamer, als einfach nur die Werbebotschaften zu glauben, aber es führt weiter. Erst überlegen, kritisch prüfen, dann erst kaufen, oder auch nicht. Man braucht viel weniger, als man so denkt. Wenn man nur die Nahrungsmittel kauft, die man tatsächlich braucht, wird man fast zwangsläufig schlank werden.

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Beitragsbild: Gts/Shutterstock