Essen ist mehr als nur Ernährung
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2 Minuten
Astrid Kurbjuweit

Wer regelmäßig isst, verändert seine Ernährung, ganz automatisch. Die Ernährung wird gesünder, ausgewogener, kalorienärmer. Vielleicht noch nicht gesund, ausgewogen, kalorienarm genug, aber regelmäßiges Essen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. In der zweiten Lektion des Abnehmkurses wurde die Regelmäßigkeit beim Essen thematisiert: zur zweiten Kurslektion.

Wer darüber hinaus anfängt, auf seinen Körper zu hören, der ihm sagt, welche Nahrung er braucht, wie viel es sein muss und wann er was gerne haben möchte, der hat im Grunde schon gewonnen. Der beste Ernährungsplan wird vom Körper selbst vorgegeben, der über Hunger, Appetit und Sättigung unser Essverhalten steuert, wenn wir ihn lassen. Bei einem solchen Plan ist dann auch tatsächlich alles erlaubt, es gibt keine Verbote und keine Vorschriften. Nur die Regel, die Signale des Körpers ernst zu nehmen.

Leider ist es nicht so ganz einfach, auf den Körper zu hören, wenn man jahrelang, vielleicht schon immer, nach von außen vorgegebenen Grundsätzen gelebt hat. Aber man kann es lernen, Schritt für Schritt.

Der erste Schritt ist, das Essen wichtig zu nehmen. Sich Zeit nehmen zum Essen, im Sitzen essen, in Ruhe und konzentriert essen, das hilft schon ganz viel. Die Schwierigkeit dabei ist nur, dass es nicht reicht, das ein- oder zweimal zu machen, sondern dass man es jedes Mal so machen sollte.

Auf Dauer ist es also notwendig, sich Gedanken darüberzumachen, wie man es schafft, sich genug Zeit zum Essen zu nehmen, wie man es schafft, dem Drang, gleichzeitig die Zeitung zu lesen, fernzusehen, oder sonst was zu erledigen, zu widerstehen. Wie man es schafft, tatsächlich zu essen, während man isst. Sonst nichts.

Es läuft also auf eine Veränderung der Einstellung zum Essen hinaus. Essen ist wichtig. Lebenswichtig. Da muss so manches Mal anderes zurückstehen. Aber wenn man es schafft, während des Essens das Essen als wirklich wichtig anzusehen, andere Anforderungen mit einem -jetzt esse ich! auf nach dem Essen zu verschieben, dann wird man eine Menge gewinnen.

Man wird feststellen können, wie gut das Essen schmeckt, welchen Genuss es bereitet (Oder eben nicht, je nachdem, was man gerade isst). Mit dieser Erfahrung wird man in Zukunft seine Essensauswahl anders gestalten können als vorher, den Bedürfnissen seines Körpers immer näher kommen.

Man wird die Mahlzeiten als echte Pausen in der Hektik des Alltags erleben können, die entspannende Wirkung einer in Ruhe eingenommenen Mahlzeit kennenlernen. Dadurch gewinnt man die Chance, zu bemerken, worauf man wirklich Appetit hat, was man besser auf dem Teller liegen lässt. Und man wird bemerken, wann man satt ist, sodass man zum richtigen Zeitpunkt mit Essen aufhören kann. Ohne Verzicht.

Vor allem aber wird man eine Menge Autonomie gewinnen. Man wird immer öfter selbst entscheiden können, wann man was isst. Die Verlockungen der Werbung, die ganzen Gerüche und Bilder, die Tatsache, dass andere gerade essen, die Moden bei der Essensauswahl, das alles wird man als weniger wichtig ansehen können und sich mehr und mehr nach seinem eigenen, individuellen Urteil richten können, was das Essen angeht.

Wer isst, statt sich nur zu ernähren, der gewinnt ein großes Stück Freiheit. Das macht schlank.

Zur fünften Folge des Abnehmkurses: Was soll ich essen?

2 Kommentare

  1. Heyho! Alles ist recht gut nachvollziehbar. Wie schauts aus, wenn Wechselschichten die Nahrungsaufnahme steuern? L G

    • Im Prinzip gilt die gleiche Regel auch bei Wechselschichten. Dann essen, wenn man Hunger hat. Das essen, was man gerne essen möchte. Aufhören mit essen, wenn man satt ist.
      Gut ist natürlich, wenn man Erfahrungswerte hat. Wenn man also weiß, zu welchen Zeiten man Hunger bekommen wird, bei welcher Schicht. Und dann eventuell vorher zu planen, vielleicht auch vorher schon zu essen, wenn es anders nicht geht.

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Beitragsbild: Shadow Inspiration/Shutterstock