Gesundes Frühstück mit Haferflocken und Obst
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6 Minuten
Astrid Kurbjuweit

Dieser Artikel wird mal etwas anders, denn dieser Artikel ist Teilnehmer einer Blogparade. Sabiene fragt alle Blogger, was sie zum Frühstück essen, ob sie wie ein König frühstücken, was sie für das optimale Frühstück halten. Ich werde die Frage dahingehend etwas abwandeln, dass ich frage, ob und wie man frühstücken sollte oder könnte, wenn man abnehmen möchte. Diese Frage wird ja tatsächlich häufig von abnehmwilligen Menschen gestellt. Hier soll sie also mal beantwortet werden.

Frühstück als Teil der Abnehmbemühungen

Tatsächlich ist es ganz eindeutig so, dass man frühstücken sollte, wenn man abnehmen oder schlank bleiben möchte. (Und sonst auch.) Unbedingt, unter allen Umständen. Damit ist die Eindeutigkeit allerdings auch schon zuende. Alles andere sollte man nach seinen Möglichkeiten, seinem individuellen Geschmack und nicht zuletzt nach Hunger und Sättigung entscheiden.

Die Notwendigkeit zum Frühstücken ergibt sich aus der Dauer der Nachtruhe. Es ist am Morgen einfach zwangsläufig viele Stunden her, dass man das letzte Mal etwas gegessen hatte. Wenn die Zeit zwischen zwei Mahlzeiten zu lang wird, dann droht nicht einfach Hunger, sondern Heißhunger, der schon viele Abnehmhoffnungen zunichte gemacht hat. Wer den Heißhunger vermeiden möchte, sollte also unbedingt frühstücken. Auch dann, wenn er sich garnicht hungrig fühlt.

Das Hungergefühl hat auch etwas mit Gewohnheit zu tun, sobald man anfängt, regelmäßig zu frühstücken, wird man es auch morgens spüren. Die Angst, man würde mehr oder zuviel essen, wenn man anfängt, zusätzlich morgens zu essen, ist unbegründet.

Denn wer morgens isst, hat den Tag über mehr Energie zur Verfügung, wird also vermutlich auch mehr Energie verbrauchen. Gleichzeitig ist der Stoffwechsel beschäftigt, läuft also auf Hochtouren. Während er sich durch ausgelassene Mahlzeiten oder andere extreme Maßnahmen verlangsamt. Wer regelmäßig isst, ist ausgeglichener und vermeidet dadurch eher Frustessen und ähnliche Misslichkeiten. Die Widerstandskraft gegenüber Versuchungen ist größer. Es ist ganz eindeutig so, dass regelmäßiges Essen vorteilhafter ist als das Auslassen von Mahlzeiten. Das gilt auch für das Frühstück. Menschen die frühstücken, sind im Durchschnitt schlanker als Menschen, die das nicht tun.

Wer frühstückt, neigt auch weniger dazu, zum Mittagessen zu schnell, zu viel, zu ungesundes Zeug zu essen. Durch das Frühstück hat man mehr Energie, muss also nicht jetzt sofort hektisch irgendetwas reinschieben, sondern kann sich um Vorbereitungen kümmern. Das Frühstück wirkt positiv auf den ganzen Tag.

Was und wieviel soll man frühstücken?

Nachdem also klar ist, dass man frühstücken sollte, stellt sich natürlich die Frage, was man essen sollte, wann man das tun sollte und wieviel man essen sollte. Darauf gibt es keine eindeutigen Antworten.

Gut ist, sich zum Frühstücken ein wenig Zeit zu nehmen, also auch im Zweifel etwas eher aufzustehen. Oder das Frühstück auf die Arbeit mitzunehmen und dort in Ruhe zu essen. Es muss nicht zwingend direkt nach dem Aufstehen sein. Wer sich Zeit nimmt und in Ruhe isst, der wird ganz von alleine merken, worauf er Appetit hat. Das beantwortet die Frage danach, was man essen sollte. Wer in Ruhe und ungestört isst, also auch ohne Zeitung, Internet oder anderen Ablenkungen nebenbei, der wird auch merken, wann er satt ist. Das ist der Moment, um mit Essen aufzuhören. Im Grunde braucht es also nur die Ruhe und Muße, um zu bemerken, was der Körper will, damit sich der Rest von alleine findet. Und die Konsequenz, den eigenen Körper, damit sich selbst, wirklich ernst zu nehmen und danach zu handeln. In der Praxis muss diese Vorgehensweise erstmal erlernt werden.

Wer bisher nicht gefrühstückt hat, fängt also vielleicht erstmal damit an, sich morgens eine Tasse Kaffee oder Tee zu kochen, diese in Ruhe und im Sitzen zu trinken. Dazu dann vielleicht erstmal eine Scheibe Knäckebrot zu essen. Ganz in Ruhe. Ohne Ablenkung. Die Ideen, wie das besser werden könnte, die werden dann schon kommen. Wenn man da sitzt und in Ruhe isst und trinkt, dann fällt einem was ein. Nach einiger Zeit weiß man, was man gerne frühstücken würde. Es hilft auch, einfach auszuprobieren, was einem einfällt. Wenn man sich danach gut fühlt, dann ist es richtig, sonst muss man eben noch etwas weitersuchen.

Frühstücken wie ein König?

Es gibt eine Redensart, die besagt, man sollte frühstücken wie ein König, mittagessen wie ein Edelmann und zu Abend essen wie ein Bettler. Also morgens viel essen, mittags schon weniger und abends nur noch ein wenig. Der Hintergrund ist, dass man die Energie natürlich tagsüber verbraucht, es also eine gute Idee sein sollte, dem Körper die Energie immer jeweils dann zu geben, wenn er sie braucht. So wird sie verbraucht, man setzt also kein Fett an.

In der Praxis kollidiert diese Regel bei ganz vielen Menschen sowohl mit ihrem Körpergefühl als auch mit den sozialen und anderen Lebensgewohnheiten und -notwendigkeiten. Und es gibt mindestens ein bekanntes Gegenbeispiel. Von vielen Ernährungsexperten wird empfohlen, man sollte sich ernähren wie die Menschen rund um das Mittelmeer. Abgesehen von den Lebensmitteln, die dort traditionell verzehrt werden, hat die Mittelmeerernährung allerdings auch noch die Eigenschaft, dass dort hauptsächlich abends gegessen wird. So schlecht kann das also garnicht sein.

Es gibt also Argumente für ein reichhaltiges Frühstück, aber Beweise sind das nicht. Zumal sich sicher noch mehr Gegenbeispiele finden lassen. Die beste Lösung scheint zu sein, sich von seinem Körpergefühl leiten zu lassen. In Ruhe zu essen, solange, soviel, bis man satt ist. Wer dann wirklich konsequent aufhört zu essen, also den Teller nicht leer isst, den letzten Bissen wirklich liegen lässt, der macht nichts falsch. Im Laufe der Zeit wird man lernen, wieviel man braucht, wieviel einem gut tut. Dann kann man sich gleich die richtige Menge vorbereiten, dann bleiben nur noch ausnahmsweise Reste übrig.

Welche Lebensmittel sind gut fürs Frühstück?

Auch bei der Frage nach den richtigen Lebensmitteln scheiden sich die Geister. In verschiedenen Kulturen haben sich ganz unterschiedliche Traditionen für das Frühstück herausgebildet. Das prägt natürlich auch die individuellen Vorlieben. Bevor man irgendetwas kopiert, sollte man nur bedenken, dass fast alle traditionsreichen Ernährungsformen für Menschen ideal waren, die körperlich schwer gearbeitet haben. Wer also gerne fette Wurst oder ähnliches frühstückt, der kann das tun, sollte aber den Kaloriengehalt bedenken und entsprechend die Menge wählen, entsprechend die anderen Mahlzeiten gestalten beziehungsweise entsprechend Energie verbrauchen.

Für Menschen mit sitzenden Tätigkeiten ist es wahrscheinlich besser, nicht ganz so energiereich zu frühstücken. Weniger Fett, dafür mehr Kohlenhydrate und Ballaststoffe sind für nicht körperlich arbeitende Menschen wahrscheinlich gut geeignet. Es gibt eine große Auswahl. Brot zu essen ist immer am einfachsten, Vollkornbrot macht durch die enthaltenen Ballaststoffe lange satt, ist also wie andere Vollkornprodukte auch gut zum Abnehmen geeignet. Aber auch Haferflocken oder Müsli der unterschiedlichsten Art erfüllen die Anforderungen.

Allerdings sollte man bedenken, dass heute viele Lebensmittel industriell hergestellt werden. Aus nicht wirklich einleuchtenden Gründen ist Zucker ein Hauptbestandteil der meisten Lebensmittel, die in den letzten Jahren fürs Frühstück (und auch sonst) erfunden wurden. Dabei ist es eine gute Idee, Zucker weitgehend zu meiden. Zucker hat viele Kalorien, macht nicht satt und führt schnell dazu, dass man wieder hungrig wird, obwohl die Kalorienmenge eigentlich ausreichend war. Fertiges Müsli und ähnliche Produkte sollten also vor dem Verzehr kritisch betrachtet werden. Hafer- und andere Getreideflocken, die man dann selbst mit anderen Zutaten mischt, sind oft die bessere Wahl.

Aber auch Brot ist oft kein Vollkornbrot, obwohl es sich alle Mühe gibt, diesen Eindruck zu erwecken. Körnerbrot ist etwas anderes als Vollkornbrot, Körner kann man in jedes Brot tun. Dunkles Brot kann Vollkornbrot sein, muss es aber nicht. Vollkornbrot kann auch eine helle Farbe haben, je nach Mehlsorte. Brot mit Fantasiebezeichnungen ist für gewöhnlich kein Vollkornbrot, möchte nur gerne einen gesunden Eindruck erwecken. Wer hinter die Werbung guckt und sich die Fakten betrachtet, trifft die bessere, weil informierte Wahl.

Es ist also gut, vor allem möglichst naturbelassene Produkte fürs Frühstück zu wählen. Die kann man dann ganz nach Geschmack kombinieren und zusammenstellen. Der zusätzliche Aufwand fällt nur am Anfang ins Gewicht. Sobald man weiß, was man möchte und wo man es findet, sind naturbelassene Produkte viel weniger arbeitsaufwendig als man denkt. Man spart nicht nur Unmengen Zucker (und ungesunde Fette), sondern auch Zusatzstoffe mit unbekannten Wirkungen.

Alltagsfrühstück und besondere Gelegenheiten

Die meisten Menschen haben unter der Woche morgens nur begrenzt Zeit für ihr Frühstück. Durch die Wahl eher einfacher Gerichte ohne großen Zubereitungsaufwand lässt sich trotzdem ein gesundes Frühstück finden.

Auf Dauer kommt dabei vielleicht die Lust an der Abwechslung, am Besonderen und auch die auf ganz bestimmte Produkte zu kurz. Grundsätzlich darf man auch zum Frühstück alles essen, was man möchte. Wenn man allerdings abnehmen möchte, dann ist es eine gute Idee, die kalorienreichen Produkte, die (fast) unwiderstehlichen Zucker-Fett-Kombinationen wie zum Beispiel Nutella und eine ganze Reihe weiterer Produkte nicht jeden Tag zu essen.

Es spricht also nichts dagegen, dem eher einfachen Alltagsfrühstück zum Beispiel einen ausgedehnten Sonntags-Brunch entgegenzusetzen. Wenn man unter der Woche Lust auf bestimmte Lebensmittel oder Gerichte bekommt, dann kann man sich schonmal drauf freuen, dass es das am Sonntag dann geben wird. Dann, wenn man Zeit hat, das Besondere ganz in Ruhe zu genießen.

Das optimale Frühstück

Aus dem bisherigen dürfte klar geworden sein, dass es das optimale Frühstück nicht gibt. Jeder muss für sich das finden, womit er am besten zurecht kommt. Dabei ist es natürlich immer gut, langsam und mit Genuss zu essen, und eben auch solche Sachen zu essen, die man wirklich mit Genuss essen kann. Mit dem Willen zum Experimentieren wird man feststellen, dass das für ganz viele Gerichte und Lebensmittel gilt, vor allem auch für ganz viele unscheinbare, von der Werbung vergessene Produkte.

Wer es mit dem Frühstück so hält wie mit den anderen Mahlzeiten auch, wer langsam und mit Genuss isst, bis er satt ist und dann mit Essen aufhört, der hat eine gute Grundlage für den Tag gelegt. Und eine gute Grundlage für eine wenn auch langsame, so doch nachhaltige Gewichtsreduktion.

6 Kommentare

  1. Ich finde es ganz schlimm zu frühstücken, wenn ich am Wochenende oder im Urlaub meine Hauptmahlzeit erst am Abend zu mir nehme. Dann bekomme ich am Morgen erst recht nix runter. Keine Ahnung, wie das die Briten oder die Südländer schaffen 😉
    Sabienes

  2. Quälen soll man sich natürlich nicht. Vielleicht eine Stunde später essen? Es muss ja nicht viel sein, es hat sich nur gezeigt, dass es wirklich gut ist, zwischen Abendessen und nächstem Mittagessen noch eine, wenn auch vielleicht kleine, Mahlzeit zu essen. Die Zeit ist sonst einfach zu lang.

  3. Ein toller Bericht, großes Kompliment.
    Allerdings denke ich, dass Essgewohnheiten wirklich reine Gewöhnungssache sind.
    Wir haben ebenfalls einen passenden Artikel zur Blogparade geschrieben und uns einem Selbstversuch unterzogen 🙂

  4. Ich persönlich mag frühstücken überhaupt nicht. Eine Tasse Kaffee reicht mir bis zum Mittag.
    Sollte ich tatsächlich vorher Hunger bekommen, was sehr selten passiert, dann ist Obst Mittel der Wahl.

  5. Hallo,
    vielen Dank für Deinen gesunden Artikel. 🙂

    „Wer den Heißhunger vermeiden möchte, sollte also unbedingt frühstücken. Auch dann, wenn er sich garnicht hungrig fühlt.“

    Das kann ich so nur unterschreiben. 🙂

    LG Timm

  6. Ich halte diesen Beitrag für problematisch.
    Die Thesen die hier beschrieben werden, werden nicht erklärt und sogar aufgefordert den gesunden Menschenverstand auszuschalten. „Denn wer morgens isst, hat den Tag über mehr Energie zur Verfügung.“ Achso? haben wir einen Akku im Körper der aufgeladen werden MUSS?

    Wie haben die Menschen denn das damals gemacht, als man noch Jagen musste und morgens gar kein Frühstück da war? Sind die dann gestorben weil Sie keine Kraft hatten jagen zu gehen? Sicher nicht.

    Der Körper hat ein ausgeklügeltes System und wandelt z.B. Fett in Energie um, dass ist schwieriger für den Körper als auf die vorhandenen Kohlenhydrate zurückzugreifen. Also genau das richtige um abzunehmen.
    Übrigens: Wer Kohlenhydrate in Form von Müsli oder Brot zu sich nimmt, lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen und fördert den Insulinspiegel. In dieser Zeit kann kein Fett verbrannt werden.

    Ich empfehle hier ein bisschen in die Lektüre zu gehen.

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Beitragsbild: Yulia Davidovich/Shutterstock